Vergütung und Entlohnung in Branchen

Branchen und Gehalt

Wem wird in Stelleninseraten wie viel geboten? Die Online-Jobplattform Stepstone hat dazu verfügbare Daten ausgewertet. Die schlechten Nachrichten zuerst: Am unteren Ende der Skala befinden sich Mitarbeiter des Einzelhandels – und das, obwohl in der Branche großer Fachkräftemangel herrscht. Ausgewertet wurden die Gehaltsangaben in Stellenanzeigen von Printmedien und Jobbörsen in Österreich.

Im Branchenvergleich zeigt sich, dass Ärzten mit einem durchschnittlichen Brutto-Monatsgehalt von rund 5.300 Euro das meiste Geld angeboten wird, gefolgt von Ingenieuren und Arbeitnehmern in IT und Telekommunikation (ca. 3.600 Euro). Auch Naturwissenschafter, Vertriebsmitarbeiter und Personaler kommen monatlich auf über 2.999 Euro.

Entscheidend für die Höhe der Vergütung ist neben der Tätigkeit vor allem die erforderliche Berufserfahrung, sagt Gehaltsexperte Conrad Pramböck: „Aufgrund der langen Ausbildung zum Arzt ist es gut nachvollziehbar, dass diese Berufsgruppe auch mit hohen Gehältern am Markt rechnen kann.“

Verkäufer dringend gesucht, aber schlecht bezahlt

Am unteren Ende der Gehaltsskala stehen Verkaufsmitarbeiter im Einzelhandel: Ihnen stellt man monatlich nur rund 2.100 Euro in Aussicht. Und das, obwohl die Branche gerade aktuell händeringend nach Mitarbeitern sucht. Die Gehaltsbandbreite für Verkäufer ist immens groß, und bewegt sich von 30.000,- Euro bis 120.000,- Euro.

Bezahlung korreliert nicht mit Nachfrage

Arzt- und Pflegehelfern bietet man mit rund 2.200 Euro rund 3.000 Euro weniger als Ärzten, ebenso wie Mitarbeitern in technischen Berufen (rund 2.600 Euro). Dabei korreliert die Bezahlung keineswegs mit der aktuellen Nachfrage, zeigen die Daten: In Wien, Oberösterreich und der Steiermark wurden im dritten Quartal 2019 gut 15.000 Fachkräfte im technischen Bereich gesucht.

Vor allem die Ballungsräume Wien, Graz und Linz, suchen verzweifelt nach Technikern. Gleichgültig, ob Mitarbeiter mit Lehrausbildung, HTL-Absolventen oder Akademiker.

Wien zahlt am besten, Tirol am schlechtesten

Der Bundesländervergleich zeigt, dass in Wien weiterhin die höchsten Gehälter angeboten werden: So beträgt das Durchschnittsgehalt in Wiener Stellenanzeigen rund 3.000 Euro und ist damit um fast 1.000 Euro höher als jenes in Tirol (siehe Grafik).

Tatsächliches Gehalt und Angebot klaffen auseinander

Da die Gehaltsangaben in Stellenangeboten oft nur den Mindestlohn darstellen und viele Arbeitgeber ihre „Bereitschaft zur Überzahlung“ bekunden, lohnt ein Blick auf das tatsächliche Einkommen der einzelnen Berufsgruppen. Hier zeigen sich zum Teil deutliche Unterschiede: So legt der Stepstone-„Gehaltsreport 2019“ offen, dass nicht Ärzte, sondern Mitarbeiter im Finanzbereich am besten verdienen, gefolgt von Managern und Arbeitnehmern in der IT.

Ingenieure, denen in Stellenanzeigen immerhin noch das zweithöchste Gehalt angeboten wird, befinden sich nur auf Platz fünf im Gehaltsranking, während Naturwissenschafter nicht einmal in den Top Ten zu finden sind.

Quelle: Der Standard, 17. Dezember 2019

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