Welche Rolle spielt das Geld, als Motivationsfaktor im Job? Eine Frage die sich wahrscheinlich viele, Geschäftsführer oder Führungskraft schon einmal gestellt hat. Und wie ist die Antwort!
Wenn man bei Google in das Suchfeld „Geld als Motivator“ eingibt, kommen ungefähr rund 300.000 Ergebnisse. Alleine auf den ersten 6 Google-Seiten erklären uns mindestens 80 % aller Blogs, Fachzeitschriften und unterschiedliche Studien, dass Geld kein Motivator sei:
- „Mehr Geld führt nicht zu mehr Motivation!“ – HBM
- „Macht Geld glücklich? Ab 70.000 Euro – aber nicht lange!“ – Karrierebibel
- „Zufriedenheit im Job – Geld taugt nicht als Motivator“ – Handelsblatt
- „Studie zeigt: Pizza motiviert mehr als Geld!“ – Standard
- „Geld allein ist ein zu schwacher Motivator“ – Spiegel
- „Zwei Faktoren Theorie von Herzberg (1958!!!) – Wikipedia
- „Was ihren Angestellten wichtiger ist als Geld“ – Impulse
- …
Wenn Sie ein beliebiges Buch oder irgend eine Studie zum Thema Personalwirtschaft aufschlagen, finden Sie fast immer die Aussage, dass Geld nicht motiviert! Es sei nur ein „Hygienefaktor“, an finanzielle Anreize gewöhne man sich schnell und wenn es vielleicht doch eine Wirkung haben könnte, dann nur als kurzfristiges Aufflackern, das ganz schnell wieder verlöscht. Auch die öffentliche Meinung, die über den Motivationsfaktor Geld herrscht, ist so fix geprägt und oft auch aus Kalkül nicht wirklich ehrlich.
Aber warum wechseln die meisten Mitarbeiter wegen mehr Gehalt? Warum verdienen die Spitzenmanager vieler großer DAX-Konzerne (oder in Österreich auch die der Casino AG) soviel Geld – und können nicht genug bekommen? Oder warum steht der Faktor Geld bei einer Studie des Zukunftsinstituts, in einer Befragung der Generation Y, immer noch ganz vorne?
Weil der Mythos, dass Geld kein Motivator ist, eben falsch ist. Natürlich motiviert Geld. Und zwar sehr stark. Warum dennoch so viele Menschen glauben, dass dem nicht so sei, liegt einerseits an einigen zweifelhaften Glaubenssätzen, die völlig unkritisch seit Jahren übernommen und weitergegeben werden. Andererseits aber auch daran, dass wichtige Kriterien bei der Gestaltung von Anreizsystemen nicht richtig berücksichtigt werden.
Irrtümliche Glaubenssätze rund ums Geld
Kommen wir als erstes zu den diversen Glaubenssätzen rund ums Geld. Spricht man über die Motivationskraft des Geldes, entwickelt sich die Diskussion auffallend oft in folgende Richtung: „Geld alleine macht doch auch nicht glücklich!“
Dass Geld alleine nicht ausreicht, wenn man keine Zeit hat, um es zu verbrauchen, keine Freunde, um es mit ihnen zu teilen, auch nicht die Gesundheit, um es überhaupt ausgeben zu können, ist keine neue Erkenntnis.
Geld stellt aber trotzdem einen der größten Antriebe dar, die Menschen zu bestimmten Handlungen bewegt. Zu guten, genauso wie zu schlechten Daten. Selbstverständlich gibt es neben dem Geld weitere wichtige Motivationsfaktoren in Unternehmen, die eine hohe Wirkung erzielen bzw. die in einem bestimmten Zusammenhang mit Geld zu sehen sind.
„Geld ist kein Motivator“, wird auch gerne als ganz bequemer Glaubenssatz von Unternehmen verwendet. Warum? Weil gerade für Firmen diese Botschaft höchst erfreulich ist. Wenn Geld nicht motiviert, stellt sich die Frage, ob Mitarbeiter ordentlich bezahlt werden sollen, erst gar nicht. Ein ganz bequeme Selbstlüge!
Immer noch glauben viele wirklich, der Mensch ist nur intrinsisch motivierbar und Geld somit als Motivator verzichtbar. Verantwortlich dafür sind zwei Theorien aus der humanistischen Psychologie aus den 50er-Jahren. Die Zwei-Faktoren-Theorie von Frederick Herzberg und die Bedürfnispyramide von Abraham Maslow. Auf der Suche nach dem wahren Menschen entscheiden sich beide dafür, dem Geld die Motivationsfähigkeit abzusprechen. Und das, obwohl sie auf wissenschaftlich nicht immer fundierte Forschung zurückgegriffen haben.
Geld ist nicht nur Mittel zum Zweck. Das zu behaupten, ist leider realitätsfremd, denn Geld aktiviert das Belohnungszentrum im Gehirn. Wenn uns Geld in Aussicht gestellt wird, bekommen wir feuchte Augen. Die Vernunft ist dann meist ausgeschaltet, auch weil wir emotionale Wesen sind. Geld motiviert eben Menschen zu erfolgreichen und großartigen Taten genauso, wie zu schlechten und habgierigen Handlungen.
Kriterien für erfolgreiche Anreizsysteme
Nun, was heißt das für die Gestaltung von guten Anreizsystemen? Wie können diese so gestaltet werden, dass Mitarbeiter wirklich zu Höchstleistungen durch Geld angetrieben werden?
Einige wichtige Kriterien sind dabei unbedingt zu berücksichtigen:
- Schaffen Sie ein Anreizsystem, dass die Ziele des Unternehmens und die Ziele der Mitarbeiter in die gleiche Richtung ausrichtet. Das ist dann der Fall, wenn sich die Belegschaft so verhaltet, als wäre es das eigene Unternehmen.
- Finden Sie eine gemeinsame „Erfolgswährung“ (z. B. Deckungsbeitrag), die das Gehalt beeinflusst. Nur wenn alle Mitarbeiter verstehen und akzeptieren, wie diese Erfolgswährung zustande kommt, werden sie diese auch anerkennen und versuchen diese zu maximieren.
- Sichern Sie Transparenz bei Ihrem Entlohnungssystem. Nur wenn Ihre Mitarbeiter wissen, wie ihr Gehalt entsteht und um die Chancen, dieses zu steigern, werden sie Höchstleistungen bringen.
- Belohnen Sie nur den Torschützen oder erkenne Sie das Ergebnis der ganzen Mannschaft an? Erfolge, gerade im Vertrieb, erzielen Sie nur als Team. Berücksichtigen Sie diese Tatsache und schaffen Sie Team-Entlohnungs-Komponenten.
- Bedeutet mehr Geschäft mehr Freude für alle oder nur mehr Arbeit für einige? Das berühmte „Freudegefälle“ im Unternehmen ist abzuschaffen.
- Verhindern Sie unbedingt Ungerechtigkeiten in der Entlohnung. Denn, wie zufrieden ein Mitarbeiter mit seinem Gehalt ist, hängt maßgeblich auch davon ab, wie viel sein Kollege verdient.
- Eine einfach administrierbare Software schafft Transparenz, Anreiz und Vertrauen. Diese Software muss die Abwicklung vereinfachen und muss revisionssicher sein.
Wir befreien Gehaltsgespräche in Unternehmen mit unserem erfolgsorientierten Anreizsystem ALLWIN, weitgehend von Emotionen und sorgen damit für Klarheit. Unsere begleitende, systematische Beratung und unterstützende Software schafft Transparenz und Sicherheit für alle beteiligten Personen. Das Resultat ist: Ertrag und Zufriedenheit im Unternehmen steigen!
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